Warum gesellschaftliche Entwicklung zyklisch verläuft
Warum kann eine Gesellschaft nicht kontinuierlich vom Niederen zum Höheren wachsen und dabei klüger und stärker werden? Diese Frage stellt sich, wenn wir die Geschichte und Entwicklung von Nationen betrachten. Es scheint eine Gesetzmäßigkeit zu sein, dass Gesellschaften wachsen, dann aber wieder fallen, während andere Gesellschaften aufsteigen. Dieses Phänomen lässt sich gut mit dem Wachstum eines Baumes vergleichen.
Der Zyklus des Wachstums und Niedergangs
Ein Baum beginnt als junger Spross, schwach und leicht beeinflussbar durch äußere Einflüsse. Mit der Zeit wird der Baum stärker und widerstandsfähiger. Doch das Wachstum hört nie auf. Irgendwann wird der Baum zu einem riesigen Koloss, seine Äste werden übermächtig, und schließlich bricht der Baum unter seinem eigenen Gewicht zusammen. Dieser natürliche Prozess spiegelt sich auch in menschlichen Gesellschaften wider. Auch wir Menschen, die uns oft im Besitz aller Weisheit wähnen, erleben, dass das, was einst Wohlstand gebracht hat, im Laufe der Zeit zusammenbrechen kann.
Veränderung des Bewusstseins als treibende Kraft
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Deutschland vor großen Herausforderungen. Die Menschen waren arm, viele hatten kein Dach über dem Kopf, und es fehlte an grundlegenden Ressourcen. Doch durch kluge politische Entscheidungen, wie die von Ludwig Erhard, der die Wirtschaft freigab und die Preise nicht kontrollierte, gelang ein wirtschaftlicher Aufstieg. Mit der Zeit veränderte sich jedoch das Bewusstsein der Menschen. Früher waren die Menschen hungrig und bereit, hart zu arbeiten, um Wohlstand zu erreichen. Doch mit zunehmendem Wohlstand trat eine gewisse Trägheit ein. Die Gesellschaft begann, den Status quo als selbstverständlich zu betrachten und sich auf das Verwalten des Erreichten zu beschränken.
Die Rolle von Politik und Gesellschaft in den Zyklen
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Politik oft ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Wenn das Bewusstsein der Menschen sich verändert, spiegelt sich dies auch in den politischen Entscheidungen wider. Die Idee, dass Wohlstand selbstverständlich ist und nur noch verwaltet werden muss, führte zu einer Dekadenz in der Gesellschaft. Die Politik entwickelte sich entsprechend und setzte auf Konzepte wie die **Modern Monetary Theory** (MMT), die das unkontrollierte Drucken von Geld befürwortet. Doch diese Entwicklungen haben langfristig schädliche Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass gesellschaftliche Entwicklungen in Wellen verlaufen, ähnlich wie die Kurse an den Börsen, die sich in Zickzacklinien bewegen. Diese Schwankungen sind eine natürliche Folge der Veränderung des Bewusstseins innerhalb einer Gesellschaft. Anstatt die Verantwortung nur auf die Politik zu schieben, sollten wir erkennen, dass die gesamte Gesellschaft ihren Beitrag zu diesen Zyklen leistet.
Artikel auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Modern_Monetary_Theory