Das Zentrum jedes Universums

Das Zentrum jedes Universums: Eine Betrachtung von Zentrismus und Bewusstsein

Hey, schön, dass wir uns wieder treffen. Ich möchte heute über einen weiteren Aspekt des Universums sprechen. Das ist der Zentrismus, der uns zeigt, dass es eine Gleichheit zwischen dem großen Universum und dem kleineren Ich-Universum gibt. Diese Betrachtung soll uns helfen, besser zu verstehen, wie unsere Perspektive und unser Bewusstsein das Universum formen.

Zentrismus: Die zentrale Rolle des Ich im Universum

Ich möchte das mal zeigen. Hier diese riesigen Windräder. Das hört sich an wie ein Flugzeug. So sieht die Realität aus. Ein Universum als Begriff für das Ganze – alles ist darin enthalten. Ich habe überlegt, wie ich beginne, aber man muss sagen, der Materialist würde behaupten, dass das Universum alles ist. Gestern habe ich über das Ich-Universum gesprochen – das Ich-Universum ist alles, was ich kenne. Das große Universum, der Kosmos, ist alles, was die Menschheit kennt. Nun könnte der Materialist sagen, es ist aber nicht nur das, was wir kennen, sondern auch das, was wir nicht kennen. Das habe ich an anderer Stelle als die Unklarheit des Existenzbegriffs bezeichnet. Wenn man so verfährt, kommt man irgendwann zu absurden Ideen wie klavierspielenden Affen in einem unendlichen Universum, in dem alle Möglichkeiten existieren.

Aus spirealistischer Sicht ist das Unsinn. Es gibt nur das, was wir kennen und benennen. Der Gedanke existiert. Daher sehe ich ein Universum als alles, was man wissen und benennen kann. Es gibt eine Analogie, die beim Ich beginnt: Ich bin immer in der Position eines zentralen Spielers, wie auf einer Bühne – der Star eines Films. Das Ich ist immer dabei. Die Peripherie erscheint weniger bedeutend.

Die universelle Neigung zur Selbstzentrierung

Wir haben Begriffe wie Egozentrismus, Egoismus und viele Synonyme dafür: Selbstbezogenheit, Ichbezogenheit, Selbstsucht, Eigenliebe, Narzissmus, Selbstzentriertheit, Eigensucht, Selbstfokussierung, Ego-Manie, Selbstüberhöhung. Das sind alles Begriffe, die mit dem zentralen Blick auf das Ich zusammenhängen. Ausgehend von der Art, wie wir die Welt erleben, ist das eine normale Sache. Wir stehen immer im Mittelpunkt. Wer keine höhere Erziehung genossen hat, wird das bedenkenlos ausplaudern: „Ich bin der Wichtigste.“ Aber gravierender ist, dass alle so denken. Manche weniger als andere, aber die eigene Perspektive als wichtig zu nehmen, ist eine natürliche Sache. Man muss sich darüber klar werden, dass diese Perspektive existiert.

Wir haben dann auf der anderen Seite, weil ich von Universen spreche, auch das Problem, dass manche meinen, es gäbe nur ein Universum. Aber wenn das Universum alles ist, was ein Bewusstsein kennt, dann kann ich sagen, ein Bewusstsein formt sich durch Kommunikation, wenn Menschen kommunizieren. Zum Beispiel dachten die Völker im Mittelmeerraum, dass sie im Zentrum der Welt stehen. Deshalb nannten sie das Mittelmeer das „Mittelmeer“. Oder das chinesische Wort für China bedeutet „Reich der Mitte“. Die Chinesen dachten, sie seien das Zentrum des Universums. Das chinesische Zeichen für China ist eine Zielscheibe mit einem Pfeil in der Mitte.

Ich sage immer, das Universum ist eine Metapher für Bewusstsein. Hier haben wir den zentralen Blick. In der Kosmologie sieht man es heute so: Von der Erde aus scheint es, als sei die Erde das Zentrum einer Expansion aller Galaxien – je weiter entfernt, desto schneller bewegen sie sich weg. Aber man ist schlau genug, nicht zu sagen, die Erde sei das Zentrum des Universums, denn das wäre lächerlich, besonders wenn man das Universum als unbegrenzt und unendlich betrachtet. Man sagt, das Universum hat kein Zentrum, und von jedem Punkt aus würde man dasselbe sehen. Das ist aus meiner Sicht eine Hinwendung der materialistischen Wissenschaft hin zu einer geistigen Sichtweise. Vielleicht würde man an jedem Punkt des Universums dasselbe wahrnehmen, wenn man dort ein Bewusstsein hätte.

Die fortwährende Entwicklung von Geschichte und Wissen

In Bezug auf den Kosmos und die Bewegung der Himmelskörper war der Egozentrismus, die Eigenliebe, weit verbreitet. Früher dachte man, die Erde sei das Zentrum des Universums und alles drehe sich um sie, insbesondere die Sonne. Heute haben wir das heliozentrische Weltbild: Die Erde bewegt sich um die Sonne, nicht umgekehrt. Vor ein paar hundert Jahren stritt man darüber. Galileo Galilei hatte einen Streit mit der katholischen Kirche, die sagte, die Erde sei das Zentrum von allem, weil Gott die Erde für die Menschen geschaffen hat. Man konnte sich nicht vorstellen, dass die Erde sich um etwas anderes bewegt. Die Gestirne wurden geschaffen, um den Menschen zu dienen. Galileo Galilei und Copernicus beobachteten, dass die Erde sich um die Sonne bewegt, was unser heutiger Stand ist.

Es gibt auch noch Ideen, die diesen Zentrismus des Menschen, diesen Egozentrismus, greifbar machen, zum Beispiel die Idee vom Menschen als Krone der Schöpfung. Das wirkt aus spirealistischer Sicht ein wenig lächerlich. Als Teil der Schöpfung und als Quelle von Information ist der Mensch natürlich nicht die Krone der Schöpfung. Ein angenommener Gott, der auf alles schauen könnte, würde das vielleicht hören und sagen, „Oh, da sende ich mal ein paar Blitze hin.“ Aber ich denke, das gehört zur Schöpfung, dass jeder Gedanke gedacht werden kann, auch der der Selbstüberhöhung. Dieser zentristische Blick ist jedem Universum gemein, was darauf hindeutet, dass jedes Universum auch Bewusstsein ist.

Die Idee des Menschen als Krone der Schöpfung, dass sein Denken einzigartig ist und er auf eine unbewusste Natur blickt, ist ein Phänomen des Egozentrismus. Ich denke, dass auch Platons Höhlengleichnis etwas damit zu tun hat. Der Mensch glaubt zu jedem Zeitpunkt, er sei an der Spitze von etwas, und die Menschheit als Gruppe ebenfalls. Das Höhlengleichnis zeigt einen fortwährenden Prozess. Platon beschreibt, wie der Mensch naiv in der Höhle war und die Schatten an der Wand für die Realität hielt. Nun tritt er hinaus ins Licht und sieht die volle Pracht der Natur. Gleichzeitig gibt es eine Sehnsucht nach der alten Naivität.

Die DDR war so eine Höhle, wo alle durch die Propaganda verblendet waren. Der Kapitalismus erschien manchen härter, und es gibt Leute, die sich nach der DDR zurücksehnen. Man möchte zurück, aber spürt, dass es nicht geht. Man kann nicht in diese Naivität zurück, die damals herrschte. Die Propaganda war da, und man glaubte sie auch ein bisschen, obwohl man wusste, dass das Leben im Sozialismus nicht so schön war. Es war oft Lebenszeitverschwendung, wie zum Beispiel beim Fahrradfahren, wenn die Ventile schlecht waren und man lange auf Ersatz warten musste. Im Westen war alles wie in einem wohlgeordneten Regal einfach da, man musste nur den Kaufpreis hinlegen.

In diesem Zusammenhang scheint es jetzt wieder zurückzugehen, wo man sagt, wir müssen den Mangel verwalten. Die Geschichte verläuft in Wellen – sie erreicht Höhen, aber auch Tiefen. Deshalb kann die Geschichte niemals zu Ende sein, und die Erkenntnis kann niemals enden. Was wir heute wissen, hat eine Halbwertzeit. Der Gedanke, wir wären an der Spitze, ist absurd, ebenso wie der Gedanke, die Erde läge im Zentrum des Universums. Ebenso ist der Gedanke absurd, dass man der Star in einem Film wäre, was zu vielen Weiterungen führt, wie zum Beispiel Überschüchternheit. Man denkt, man würde von vielen Leuten beobachtet, aber verkennt, dass jeder sein eigenes Ich-Universum hat und im Zentrum seines Universums steht.

Ich lasse es an dieser Stelle bewenden. Ich freue mich, dass ihr da wart und hoffe, ihr habt bis zum Ende durchgehalten. Ich wünsche mir, dass ihr abonniert und die Glocke aktiviert. Bis zum nächsten Mal, tschüss, over and out. [Musik]
 
 
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